Bei einem Spaziergang durch die Cottbuser Innenstadt lässt sich nur noch schwer erahnen, wie es dort nach Ende des Zweiten Weltkrieges aussah. Im Mai 1945 waren etwa 500 Wohnhäuser sowie öffentliche Gebäude wie die Oberkirche, das Alte und Neue Rathaus sowie zahlreiche Fabriken zerstört. Somit waren die Nachkriegsjahre von der Enttrümmerung, erheblichem Wohnraummangel und der Wiederherstellung der öffentlichen Gebäude geprägt. Der stärkste Bevölkerungsanstieg in der Stadtgeschichte setzte in den 1960er/70er Jahren ein, nachdem Cottbus 1952 zur Bezirksstadt und zum Zentrum der Kohle- und Energiewirtschaft ernannt wurde.
Bis 1955 entstanden durch Lückenbebauungen in der Innenstadt etwa 500 neue Wohnungen. In den darauffolgenden Jahren setzte sich der industrielle Wohnungsbau in Großplattenbauweise sowohl in der Innenstadt als auch in den anderen Stadtteilen durch. Der zunehmende Verfall historischer Bausubstanz in Zeiten der sich verschlechternden Wirtschaftslage führte in den 1980er Jahren zu Lückenschließungen mit Plattenbauten, wie etwa am Altmarkt bzw. zum Abriss und anschließendem Ersatzneubau ganzer Quartiere wie etwa im Wendischen Viertel. Auf den folgenden Bildern finden Sie einige prägnante Ansichten der Cottbuser Innenstadt aus den 1980er und frühen 1990er Jahren.
Quelle Fotos: Stadt Cottbus/Chóśebuz, Fachbereich Stadtentwicklung
Die Stadtpromenade ist ein Teil des Cottbuser Stadtzentrums und befindet sich westlich der Stadtmauer. Sie wird im Norden durch die Berliner Straße, im Westen durch die Wohnscheibe Stadtpromenade 10-12 und im Süden durch die Karl-Liebknecht-Straße begrenzt. Den Auftakt zur neuen Stadtpromenade bildete das Warenhaus „Konsument“ im Jahr 1968. Es folgten die zwei Punkthochhäuser (1968/69), die „Blaue Uhr“ (1968), das HO-Restaurant „Am Stadttor“ (1968), die Volksbuchhandlung „Jenny Marx“ (1969), die Mokka-Milch-Eisbar „Kosmos“ (1969), das Hotel Lausitz (1970), die Wohnscheibe (1970) sowie die Fußgängerbrücke (1974).
Im Jahr 1974 wurde die Straßenbahntrasse von der Spremberger Straße in die Stadtpromenade verlegt und das Dienstgebäude der VEB Cottbusverkehr eröffnet. Die Stadthalle bildete die nördliche Begrenzung des Ensembles und wurde 1975 eröffnet. Die Pavillons im Freiraum zwischen den Wohnhochhäusern und der ehemaligen Wallanlage wurden 1977/78 erbaut. Die Fotoaufnahmen der nachfolgenden Diashow entstanden im Laufe der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre.
Quelle Fotos: Stadt Cottbus/Chóśebuz, Fachbereich Stadtentwicklung
Im Jahr 1991 begannen die Vorbereitenden Untersuchungen (VU) zur Substanz und Funktionsfähigkeit der Cottbuser Innenstadt. Die VU’s sollten den Bestand erfassen und bewerten, Missstände aufzeigen und Lösungswege zu einer intakten und lebenswerten Innenstadt vorschlagen.
Auf Grundlage dieser Untersuchungen wurden anschließend die Kulissengrenzen des Sanierungsgebietes „Modellstadt Cottbus-Innenstadt“ festgelegt, was den Beginn der erfolgreichen, 30 Jahre andauernden, Innenstadtsanierung markierte.
Die folgenden Bilder entstanden 1991 im Untersuchungsgebiet Innenstadt-Nord (zw. Stadthalle und Bonnaskenplatz) durch das beauftragte Planungskollektiv „MAIC Stadt“ und „ARCUS“.
Bei Recherchen zum Abschluss der Sanierungsmaßnahmen konnte dieser „Schatz“ aus den Archiven geborgen werden und soll nun der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Quelle Fotos: DSK GmbH
Sandow ist nach wie vor einer der einwohnerstärksten Stadtteile von Cottbus/Chóśebuz. Prägend für das Stadtgebiet sind die Gründerzeit-gebäude und Wohnanlagen der 1930er und 1950er Jahre sowie vereinzelte Neubauten und Ein- und Zweifamilienhäuser im Quartier. Hauptsächlich besteht das Wohnungsangebot in Sandow jedoch aus industriell gefertigten Mauerwerks- und Plattenbauten aus den Jahren 1966 bis 1982.
Über 84 Prozent der insgesamt rund 8.900 Wohnungen entstanden in diesem Zeitraum. Auch zahlreiche kommunale Gebäude wie Schulen, Kitas, moderne Gaststätten, das Planetarium sowie das Bürgerhaus „SandowKahn“ stammen aus dieser Bauperiode. Nachfolgend sind einige Impressionen des Stadtteils aus den 1970er und 1980er Jahren zu sehen.
Quelle Fotos: Stadt Cottbus/Chóśebuz, Fachbereich Stadtentwicklung
Der Stadtteil Alt-Schmellwitz im Norden von Cottbus/Chóśebuz umfasst die Bereiche des ehemaligen Dorfs Schmellwitz, welches im Jahr 1950 mit Ströbitz, Saspow, Madlow und Sachsendorf eingemeindet wurde. Der Ortsname Schmellwitz leitet sich vom altsorbischen Wort „Chmelovica“ ab und bedeutet „Ort, an dem Hopfen wächst“.
Durch die Namensherkunft wird deutlich, dass es sich ursprünglich um ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf gehandelt hat, was auch heute noch an der Bebauung im Ortskern zu sehen ist. Im Gegensatz zum weiter östlich gelegenen DDR-Neubaugebiet Neu-Schmellwitz ist der ländliche Charakter des ehemaligen Angerdorfes im Wesentlichen erhalten geblieben. Nachfolgend finden Sie eine Bilderauswahl aus den 1980er Jahren bis zum Jahr 2004.
Quelle Fotos: Stadtarchiv Cottbus/Chóśebuz
Das im 19. Jh. noch typisch wendische Dorf Ströbitz erhielt durch die Industrialisierung im nahen Cottbus und durch die Entstehung der Eisenbahnstrecke Berlin – Cottbus im Jahr 1866 zunehmend städtischen Charakter.
Nach der Eingemeindung im Jahr 1950 wurde der Stadtteil in Richtung Brunschwig und Stadtmitte ausgeweitet. Bis heute hat Ströbitz seinen ursprünglichen Charakter nicht verloren und besteht aus einer Mischung kleinerer Häusersiedlungen, Stadthäusern sowie Plattenbauten. Die folgenden Bilder entstanden kurz nach der Jahrtausendwende, um 2004/2005.
Quelle Fotos: Stadtarchiv Cottbus/Chóśebuz
Der Bezirk Cottbus entwickelte sich in der Nachkriegszeit zum wichtigsten Kohle- und Energiebezirk der DDR, woraufhin die Nachfrage nach Wohnraum für die benötigten Arbeitskräfte stark anstieg. In 1975 erfolgte demnach die Grundsteinlegung für ein völlig neues Wohngebiet in Sachsendorf-Madlow.
In den 1970er und 1980er Jahren entstanden hier auf einer Fläche von 130 Hektar etwa 12.500 Wohnungen in moderner Plattenbauweise, vorwiegend im Typ P2. Bis zum Ende der 1980er Jahre entwickelte sich Sachsendorf-Madlow zum einwohnerreichsten Stadtteil von Cottbus. Außerdem war Sachsendorf-Madlow zeitweilig die größte Plattenbauwohnsiedlung im Land Brandenburg. Die folgenden Bilder entstammen der späten 1970er und 1980er Jahre.
Quelle Fotos: Stadt Cottbus/Chóśebuz, Fachbereich Stadtentwicklung
Der Stadtteil Madlow besteht überwiegend aus ein- und zweigeschossiger, kleinteiliger Bebauung und bewahrt zwischen dem Rande des Neubaugebietes Sachsendorf-Madlow und dem Spreeraum seine dörfliche Struktur.
An der Madlower Hauptstraße, entlang des Priorgrabens, waren bis spät in die 1990er Jahre die Überreste der ehemaligen „Priorfabrik“ vorzufinden.
Der Großindustrielle Hermann Löw hatte hier in 1892 eine Tuchfabrik gegründet, die besonders durch ihre umfangreiche gärtnerische Gestaltung des Fabrikumfeldes hervorstach. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Gesundheitszentrum sowie ein Neubaugebiet für Einfamilienhäuser und betreutes Wohnen, welche die exponierte naturnahe Lage für sich entdeckt haben. Zwischen den Jahren 1999 und 2003 entstanden die folgenden Impressionen.
Quelle Fotos: Stadtarchiv Cottbus/Chóśebuz
Stadtverwaltung Cottbus/Chóśebuz
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